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AutorenbildErcan Carikci

Platz am Tisch - Darf es ein Dialog mit der AFD geben?

In dem Schmelztiegel der Meinungen, der unsere moderne Gesellschaft ausmacht, entstehen unvermeidlich Unterschiede. Wir alle tragen unsere individuellen Weltanschauungen, unsere Politik, unsere Leidenschaften und Ängste. In Deutschland, wie in vielen anderen Ländern auch, spiegelt sich diese Vielfalt auch in unserer politischen Landschaft wider. Eine dieser Parteien, die Alternative für Deutschland (AfD), wird von 20% der Bevölkerung unterstützt. Doch dürfen sich diese Menschen an unserem Tisch setzen?

Ein Tisch zum Dialog mit der AFD

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst erkennen, dass es Unterschiede gibt, die uns trennen, aber auch die Gemeinsamkeiten, die uns verbinden. John Rawls, ein renommierter amerikanischer Philosoph, betonte in seinem Werk "Gerechtigkeit als Fairness" (Rawls, 1971), dass "jede Person eine unverletzliche Sphäre hat, in die sie eintritt, ein abgegrenztes Gebiet, das unabhängig ist von der willkürlichen Kontrolle der anderen". Der Respekt vor der Autonomie eines Individuums ist hier der Schlüssel.

Als Rassismuskritik-Coach besteht meine Aufgabe darin, diese Räume zu erkunden und zu verstehen, warum Menschen in bestimmte Richtungen neigen. Ich kann nicht für alle sprechen, aber ich kann dafür sorgen, dass alle gehört werden. Die Tatsache, dass 20% der Bevölkerung die AfD wählen würden, zeigt, dass es einen Dialogbedarf gibt.

Wir leben in einer Ära, in der die Technologie das Potenzial hat, uns zusammenzubringen wie nie zuvor. Und doch scheinen wir in unserer eigenen Blase gefangen, umgeben von den Echos unserer eigenen Meinungen. Steve Jobs hat einmal gesagt: "Die Menschen mit der besten Technologie und den besten Ideen gewinnen" (Jobs, 1996). Er glaubte an die Kraft der Innovation, um uns weiterzubringen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass wir eine Vereinigung mit menschenverachtenden Tendenzen befürworten sollten. Wie Elon Musk in seinem "Master Plan" betonte, sollte unser primäres Ziel immer darin bestehen, "das Überleben der Menschheit zu maximieren" (Musk, 2006). Es ist wichtig, dass wir die Bedenken und Wünsche der AfD-Wählerinnen und Wähler anerkennen, aber es ist ebenso wichtig, dass wir eine klare Linie gegen rassistische und menschenverachtende Tendenzen ziehen.

Unsere Herausforderung liegt darin, einen Raum für Dialog zu schaffen, in dem wir über unsere Differenzen hinausblicken und gemeinsam an einer inklusiveren und gerechteren Gesellschaft arbeiten können. Es ist nicht die Aufgabe von wenigen, sondern die von uns allen. Denn in einer Welt, die immer polarisierter wird, ist es unsere Fähigkeit zum Dialog, zur Empathie und zum Verständnis, die uns zusammenhält.

Es ist an der Zeit, dass wir den Tisch für konstruktive und respektvolle Diskussionen decken. Und ja, auch diejenigen, die die AfD unterstützen, dürfen sich an diesem Tisch setzen - vorausgesetzt, sie sind bereit, den Dialog zu führen und sich den Herausforderungen unserer Zeit zu stellen. Zusammen können wir eine bessere Welt schaffen.


Quellen

· Rawls, John. 1971. "A Theory of Justice". Harvard University Press.

· Jobs, Steve. 1996. "Thoughts on Music". Apple Inc.

· Musk, Elon. 2006. "The Secret Tesla Motors Master Plan (just between you and me)".

Tesla Blog.


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