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Glossar

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Identität (individuelle)

bezieht sich auf die einzigartigen Merkmale, Eigenschaften und Erfahrungen einer Person, die sie von anderen unterscheiden. Sie umfasst Aspekte wie Geschlecht, sexuelle Orientierung, Ethnie, Religion, Nationalität, sozialer Hintergrund und persönliche Überzeugungen. Individuelle Identität ist dynamisch und kann sich im Laufe des Lebens entwickeln. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Selbstdefinition, dem Selbstbewusstsein und der Suche nach Zugehörigkeit. Es ist von großer Bedeutung, die individuelle Identität zu respektieren und zu fördern, um eine inklusive und vielfältige Gesellschaft zu schaffen.

Ideologie

ist ein System von Werten und Überzeugungen, das eine  spezifische Sichtweise auf die Gesellschaft, Politik oder andere Bereiche des Lebens repräsentiert und als Leitfaden für das Handeln dient.

Imperiale Lebensweise

Der Begriff "imperiale Lebensweise" bezieht sich auf eine Form des Lebensstils, die auf imperialen oder kolonialen Machtstrukturen und Ausbeutung basiert. Er bezieht sich auf den Konsum von Ressourcen, die Ausbeutung von Arbeitskräften und natürlichen Lebensräumen in anderen Teilen der Welt, um den Wohlstand und den Komfort in privilegierten Ländern zu erhalten. Die imperiale Lebensweise trägt zur sozialen Ungerechtigkeit, ökologischen Zerstörung und globalen Ungleichheit bei. Die Kritik an der imperialen Lebensweise zielt darauf ab, alternative Lebensweisen zu fördern, die auf Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Solidarität basieren.

Institu-tioneller Rassismus

bezieht sich auf rassistische Praktiken, Richtlinien und Strukturen in sozialen, politischen und wirtschaftlichen Institutionen. Er drückt sich in Form von diskriminierenden Gesetzen, ungleichen Zugangsmöglichkeiten zu Ressourcen und Chancen, sowie in struktureller Benachteiligung aus. Institutioneller Rassismus kann dazu führen, dass bestimmte Gruppen systematisch benachteiligt werden und weniger Möglichkeiten zur sozialen Mobilität und Teilhabe haben.

Integration

bezieht sich auf den Prozess der Eingliederung von Menschen mit unterschiedlicher kultureller oder ethnischer Zugehörigkeit in eine Gesellschaft. Sie umfasst den Erwerb der Landessprache, die Teilnahme am Bildungssystem, den Zugang zu Arbeitsmöglichkeiten, die Anerkennung kultureller Vielfalt und den Respekt vor den Werten und Normen der aufnehmenden Gesellschaft. Integration zielt darauf ab, das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Hintergründe zu fördern und soziale Kohäsion zu erreichen.

Inter-nalisierung

bezieht sich auf den Prozess, bei dem Menschen bestimmte Überzeugungen, Werte, Normen und Verhaltensweisen übernehmen und in ihr eigenes Denken und Handeln integrieren. Im Kontext von Rassismus bezieht sich Internalisierung auf die Übernahme rassistischer Vorurteile, Stereotype und Diskriminierung durch Menschen, die selbst von rassistischer Unterdrückung betroffen sein können. Internalisierung kann zu Selbsthass, Selbstablehnung und dem Gefühl der Minderwertigkeit führen.

Inter-aktionaler Rassismus

bezieht sich auf rassistische Handlungen, Sprache und Interaktionen auf persönlicher Ebene zwischen Individuen. Er äußert sich in Form von beleidigenden Bemerkungen, Vorurteilen, abwertendem Verhalten oder stereotypisierenden Annahmen. Interaktionaler Rassismus kann zu Missverständnissen, Konflikten und dem Gefühl der Ausgrenzung bei den Betroffenen führen.

Interkultur-elle Öffnung

bezieht sich auf den Prozess der Öffnung von Organisationen, Institutionen und Gesellschaften für kulturelle Vielfalt und den interkulturellen Austausch. Sie beinhaltet die Anerkennung und Wertschätzung unterschiedlicher kultureller Hintergründe, den Aufbau von interkultureller Kompetenz, den Abbau von Vorurteilen und die Schaffung von inklusiven Strukturen und Praktiken. Interkulturelle Öffnung zielt darauf ab, die Zusammenarbeit, das Verständnis und die Integration zwischen verschiedenen kulturellen Gruppen zu fördern.

Interkultur-elles Lernen

Interkulturelles Lernen bezieht sich auf den Prozess des Erwerbs von Kenntnissen, Fähigkeiten und Einstellungen, um das Verständnis und die Wertschätzung anderer Kulturen zu fördern. Es geht darum, über kulturelle Vielfalt zu lernen, Stereotype und Vorurteile abzubauen und interkulturelle Kompetenz zu entwickeln. Interkulturelles Lernen beinhaltet den Austausch von Perspektiven, das Erlernen von interkultureller Kommunikation und die Anerkennung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Kulturen.

Inter-sektionaliät

Intersektionalität meint das Zusammenwirken von unterschiedlichen Diskriminierungsformen. Der Begriff wird in verschiedenen Kontexten und Zusammenhängen verwendet. Intersektionalität anerkennt, dass Personen häufig aufgrund mehrerer Merkmale / Identitäten benachteiligt und marginalisiert werden.

 

Ein Mensch kann beispielsweise gleichzeitig Trans, Schwarz und Muslim sein und deswegen Trans-Diskriminierung, Rassismus und Islamfeindlichkeit erfahren. Mehrfachdiskriminierung kann auch aufgrund weiterer Merkmale passieren, beispielsweise Behinderung, Krankheit, Zugehörigkeit zu einer ethnischen Minderheit oder sozioökonomischer Status.

 

Entwickelt wurde der intersektionale Ansatz von der US-amerikanischen Juristin Kimberlé Crenshaw, um erklären zu können, wie verschiedene Diskriminierungen ineinander wirken.

Islam-feindlichkeit

Islamfeindlichkeit bezeichnet Vorurteile, Diskriminierung und feindselige Einstellungen gegenüber dem Islam und Muslimen. Sie äußert sich in Form von Stigmatisierung, Stereotypen und Hassverbrechen. Islamfeindlichkeit basiert oft auf Unkenntnis, Vorurteilen und einem verzerrten Bild des Islams. Sie wirkt sich negativ auf das Leben und die Rechte von Muslimen aus und beeinflusst das soziale Klima und die Integration von Muslimen in Gesellschaften.

Islamkritik

bezieht sich auf die kritische Auseinandersetzung mit dem Islam als Religion, seinen Lehren, Praktiken und Auswirkungen auf Gesellschaften. Sie unterscheidet sich von Islamfeindlichkeit, da sie auf rationaler Analyse und Diskussion basiert und nicht auf Vorurteilen oder Diskriminierung abzielt. Islamkritik kann unterschiedliche Ansätze und Perspektiven beinhalten, sollte jedoch respektvoll, sachlich und nicht diskriminierend sein.

Islamophobie

beschreibt die Angst, Vorurteile, Diskriminierung und feindselige Haltungen gegenüber dem Islam und Muslimen. Sie äußert sich in Form von Ablehnung, Misstrauen, Stigmatisierung und Hassverbrechen. Islamophobie basiert oft auf Unwissenheit, Vorurteilen und Klassismus: Klassismus bezeichnet die Diskriminierung und Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund ihrer sozialen Klasse. Er zeigt sich in Form von Vorurteilen, Stigmatisierung und Ausgrenzung von Menschen aus niedrigeren sozialen Schichten. Klassismus wirkt sich auf den Zugang zu Bildung, Arbeit, Gesundheitsversorgung und anderen Ressourcen aus und verstärkt soziale Ungleichheit und Armut.

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